Wer ist Gurdjieff und woher stammen die Tänze?
G.I. GURDJIEFF war ein spiritueller Meister. In seiner Jugend wuchs er am kulturellen Kreuzungspunkt zwischen der Türkei, Russland, Armenien und Griechenland auf. Er war also vielfältigen Einflüssen ausgesetzt, die ihm eine neue Sichtweise eröffneten, und die Dringlichkeit, Antworten auf die Fragen: „Was ist der Sinn des Lebens auf dieser Erde?“ und: „Wer bin ich?“ zu finden, wuchs zunehmend in ihm. Im Alter von zwanzig Jahren begab er sich auf eine spirituelle Suche, die zwanzig Jahre dauerte und ihn auf die erstaunlichsten Expeditionen nach Ägypten, in den östlichen Mittelmeerraum, die Türkei, nach Afghanistan, Zentralasien, Indien, Tibet und die Wüste Gobi führte.
Er entdeckte, dass die universelle Weisheit, die aus alten Traditionen stammt, zum Großteil über Musik und Tanz weitergegeben wurde. In den Tempeln, Klöstern und geheimen Schulen, die er aufsuchte, kam er mit Tänzen in Berührung, die Variationen unterschiedlicher Bewegungen und Körperhaltungen ähnlich einem Alphabet darstellten und die von Eingeweihten wie Bücher gelesen werden konnten. Wenn die Priester und Priesterinnen abends im Tempelsaal tanzten, konnte man in ihren Körperhaltungen die Wahrheit lesen, die diese seit Jahrtausenden in sich bargen und die so von einer Generation zur nächsten überliefert wurden.
Im Jahre 1912 reiste Gurdjieff nach Russland zurück und begann, sein Leben der Übermittlung des Wissens zu widmen, das er erlernt hatte. Er brachte die Tradition in die Moderne. Gurdjieffs gesamte Lehre ist höchst praktisch ausgelegt: Er betonte ganz entschieden die Bedeutung des Körpers und der Arbeit mit dem Körper als Teil seiner Lehre. Ein wichtiger Bestandteil davon war das Lehren der „heiligen Tänze“, „heiligen Movements“ oder „heiligen Leibesübungen“, die er entweder anpasste oder selbst kreierte und choreographierte, um sie dem modernen Menschen zugänglich zu machen. In Zusammenarbeit mit De Hartmann komponierte er auch die Musik für die Movements…